27.11.2013

Meine berufliche Zukunft

Meine berufliche Zukunft


Was sind deine Pläne? Hast du überhaupt schon welche?

Zurzeit versuche ich einfach die 7. und 8. Klasse zu schaffen und klar mache ich mir sehr viele Gedanken darüber was einmal aus mir werden soll. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich ganz konkrete Pläne habe. Ich weiß ungefähr wie ich mir mein Leben nach der Matura vorstelle. Ich möchte auf jeden Fall ausziehen und nicht im Hotel Mama wohnen. Es hat zwar seine Vorteile bei den Eltern zu wohnen, aber dies entspricht einfach nicht meinen Vorstellungen. Was ich jetzt schon weiß ist, dass ich studieren möchte und auch muss. Nicht müssen im Sinne von 'Jemand zwingt mich dazu', sondern ich weil ich sonst keine schöne Zukunft für mich sehen kann. Ich möchte einmal selbstständig auf meinen eigenen Füßen stehen können, finanziell unabhängig und einen guten Job haben. Unter einem guten Job versteh ich einen Beruf bei dem ich 'viel' Geld verdiene, ja jeder hat eine eigene Definition was das anbelangt, aber damit meine ich einfach genug um nicht in Schulden zu ertrinken und mir dann auch noch einen gewissen Luxus zu gönnen. Da ich noch nicht einmal konkret weiß was ich studieren möchte, weiß ich auch nicht was ich werden will.

Wie wichtig findest du es, bereits jetzt zu wissen, was du nach der Matura machen möchtest?

Ich finde, dass es sehr wichtig ist bereits jetzt zumindest einmal einen groben Plan darüber zu haben man nach der Matura machen möchte, aber Detailwissen finde ich nicht sehr wichtig. Es ist doch so, dass man schon von Kleinauf beginnt zu sagen 'Ich möchte Ärztin werden, Ich möchte Polizistin werden, Ich möchte Anwältin werden', aber es kommt meistens nie so wie man es sich vorstellt. Man fängt im Laufe der Jahre an sich für andere Dinge als in der Kindheit zu begeistern und das ändert sich bei mir zumindest jedes Jahr. Wenn ich mir jetzt vornehme Ärztin zu werden, bin ich mir sicher, dass mir das in 2 Jahren nicht mehr gefallen wird und deshalb zögere ich diese Pläne noch etwas hinaus.

Fühlst du dich unter Druck gesetzt, diese wichtige Entscheidung zu treffen, oder siehst du das ganze eher relaxt und lässt es auf dich zukommen?

Ja ein gewisser Druck ist natürlich vorhanden, weil man diese Entscheidung rechtzeitig treffen muss und man kann sie auch nicht einfach so wieder Rückgängig machen. Immerhin hat man sein Studium frisch fertig und damit hat das Berufsleben schon angefangen, Ja man könnte kündigen, wenn einem der Job jetzt doch nicht gefällt aber dann müsste man ein neues Studium beginnen und man weiß dann nicht ob das den ganzen Aufwand wert war, denn es kann ja sein, dass man wieder den falschen Weg gewählt hat. Momentan möchte ich mich nicht wirklich mit diesem Thema befassen, aber leider gibt es kein entrinnen. Sobald jemand erfährt, dass ich in der 7.Klasse bin, werde ich gefragt 'Und was möchtest du Studieren? Was willst du einmal werden?', außerdem wenn ich jetzt nicht damit anfange mir Gedanken über meine Zukunft zu machen, wird es später vielleicht schon zu spät dafür sein. Schließlich will ich nicht als Maturantin an der Kassa beim Billa landen. Nicht dass das so schlimm wäre, aber da hätte ich die Schule auch vor der Matura schon verlassen können. Es wäre meine schulische Laufbahn nicht wert.


Wer sind für dich deine wichtigsten AnsprechpartnerInnen, wenn es um deine berufliche Zukunft geht. Wer oder was beeinflusst dich am meisten?

Leider habe ich keine AnsprechpartnerInnen, wenn es um dieses Thema geht, denn niemand kann einem bei so einer individuellen Frage helfen oder einen Rat geben. Es ist im Endeffekt die eigene Zukunft, bei der man jede Entscheidung selber treffen sollte und man sollte sich nicht von anderen Menschen beeinflussen lassen, weil man dann diese Person verantwortlich macht, falls die Ratschläge daneben gehen, auch wenn sie nur gut gemeint waren. Man kann im Internet bestimmte Tests machen um herauszufinden, welcher Beruf am besten zu einem passt, aber auf sowas würde ich niemals 100% vertrauen. Vor allem kann man die Antworten so umändern, dass man die gewünschten Berufe herausbekommt. Allerdings denke ich, dass mich das Fernsehen sehr beeinflusst. Wenn ich einen Bigmac sehe, renne ich nicht sofort zum McDonald's, aber wenn ich mir zum Beispiel CSI: Miami ansehe, denke ich oft darüber nach im Kriminallabor zu arbeiten. Oder bei Ärzteserien wünsche ich mir auch ein Teil des Teams zu sein, wobei ich absolut furchtbar in Naturwissenschaften bin und es mich rein gar nicht interessiert.

Welche Rolle spielt die Schule und die Informationen, die du im Rahmen der Berufsorientierung bekommst, für deine Entscheidung? Macht die Schule einen "guten Job", dich auf deine Zukunft vorzubereiten, oder ist eher alles, was du lernst, irrelevant für dich?

Ich denke schon, dass die Schule und die Information, die wir dort bekommen uns weiterhelfen würden, aber ich denke nicht, dass sie ausschlaggebend für unsere Entscheidung sind. Ich denke nicht, dass die Schule einen guten Job macht, denn es ist so, dass wir jedes Jahr einfach nur alles auswendig lernen und dann einen Test machen und danach dürfen wir alles sofort wieder vergessen. Sowie ein Mädchen beim GEWINN info day auch schon gesagt hat, jeder hat dieselbe 0815 Ausbildung und das wird noch mehr verstärkt, indem die Zentralmatura eingeführt wird und man erfährt kaum etwas über seine eigenen Interessen. Das einzige Fach das anders ist als alle anderen ist GW, weil wir hier mehr lernen eigenständig zu denken und nicht einfach alles auswendig lernen müssen. Ich habe versehentlich das Thema des 2. Semesters ausgewählt und weiß deshalb jetzt noch nicht genau wie das mit der Berufsorientierung ist, aber damals in der 4. Klasse hatten wir das auch und um ehrlich zu sein, hat es mich kein Stück weitergebracht. Von daher gehe ich aus, dass die Schule vielleicht eine minimale Rolle spielt, aber einfach nicht ausschlaggebend für die Endentscheidung ist.

Wie stellst du dir deine Zukunft nach der Schule vor? Wie wird das werden? Wie wirst du leben? Wovon wirst du leben? Wo wirst du leben?

Ich möchte studieren und neben dem Studium noch arbeiten und wenn es mir möglich ist: Ausziehen. Ich will nicht in einem Einfamilienhaus wohnen. Die meisten Menschen wollen genau das, aber ich hebe mich wiedermal von der Masse ab, weil ich einfach weiß wie aufwendig so ein Haus sein kann. Wenn es regnet, gibt es Überschwemmungen, wenn das Haus sehr groß ist, dann ist das Reinigen auch sehr mühsam, und es braucht sehr lang bis es warm ist usw.. Ich möchte später einmal in einer großen Wohnung wohnen, jedoch erst nachdem ich angefangen habe zu arbeiten und es mir dann auch leisten kann. Während dem Studium kann ich mir vorstellen in einer Wohngemeinschaft zu wohnen oder auch gleich im Studentenheim, je nachdem wie sich das ergibt. Ich bin mir zwar noch nicht sicher, aber höchstwahrscheinlich werde ich in Wien studieren und arbeiten und deshalb auch logischerweise hier wohnen.

Wenn du studieren möchstest: Wie stellst du dir dein Studium vor? Was wirst du leisten müssen? Wird es leicht werden, sich an die neuen Bedingungen anzupassen, oder wirst du eher unsicher sein und in der Luft hängen?

Ich hab mir mehr Gedanken über die Studienzeit als das tatsächliche Studium gemacht. Ich habe Vorstellungen darüber, wie ich leben möchte, von was und wo usw., aber eigentlich habe ich keinen blassen Schimmer darüber wie es mir beim Studium ergehen wird. Auf jeden Fall müsste ich 101% geben und versuchen das Studium so schnell wie möglich zu beenden, weil ich ja ins Berufsleben einsteigen möchte und wenn ich zu lange dafür brauche, kann es sein, dass ich für faul oder dumm gehalten werde und mich niemand einstellen möchte. Ich denke nicht, dass das ganze leicht wird, weil die Universität einfach komplett anders ist als das Gymnasium. Niemand schreibt etwas an die Tafel und die Schüler schreiben brav ab, sondern man muss selber mitschreiben und von den Notizen dann lernen und falls ich es wirklich nicht schaffen sollte, habe ich noch die Option Nachhilfe zu nehmen.

Wie stellst du dir ein "Studentenleben" vor?

In all den berühmten und beliebten amerikanischen Filmen sieht man immer wieder das Leben der Studenten und die machen jeden Tag Party, lernen kaum etwas und erinnern sich meistens nicht mal an den Vortag. Mein Leben wäre vielleicht einmal im Jahr wie das in diesen Filmen, aber den Rest der Zeit würde ich vermutlich mit ganz anderen Dingen verbringen. Ich müsste mir meinen Haushalt finanzieren und dafür muss ich arbeiten und ich will mein Studium schnell abschließen und das ist nur möglich wenn ich viel Arbeit darin investiere.

Welche Bedeutung wird dein Job für dein späteres Leben haben? Hast du Karrierepläne?

Der Job ist eigentlich das Wichtigste in meinem Leben. Es ist das wofür ich all die Jahre so hart gearbeitet habe und ich werde arbeiten bis ich in Pension bin. Wenn ich mir den falschen Beruf ausgesucht habe und unzufrieden bin, dann wird mich das mein Leben lang verfolgen und ich werde nicht im Stande sein diese Entscheidung je wieder rückgängig zu machen. Wenn ich einen Job wähle, der mich spaß macht, aber wenn ich dafür wenig verdiene, werde ich wieder unzufrieden werden, weil ich dann vermutlich in Schulden bade und ich meinen Kindern nicht das bieten kann was sie gerne hätten. Wenn ich dann einfach einen reichen Mann heirate, dann wäre ich auch unzufrieden, weil ich von ihm abhängig wäre. Aus all diesen Gründen habe ich noch keine Karrierepläne, weil es mir unmöglich erscheint einen gut bezahlten Job zu finden, der mir dann auch noch Freue bereiten soll.


1. Beurteilungsraster

Beurteilungskriterium
Abstufungen
Analyse der persönlichen Situation
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Reflexion des Einflusses von außen (Eltern, Schule, etc.)
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Zukunftsreflexion
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig



2. Persönlicher Kommentar

Ich denke, dass ich ein sehr offener Mensch bin und deshalb ist es mir auch nie peinlich auf persönliche Fragen zu antworten. Ich bin auf jede Frage so gut ich kann eingegangen und finde alles in allem sehr ausführlich, weil ich nicht auf jede Frage eingehen müsste. Nur die Frage, die die Schule betrifft war verpflichtend. Ich habe mir bei der Reflexion des Einflusses von außen nur ein ausführlich gegeben, weil ich einfach denke, dass das nicht so eine große Rolle spielt und konnte deshalb nicht genug darauf eingehen. Für mich ist das alles sehr individuell und außenstehende haben eben für mich einen nicht so großen Einfluss. Ich finde, dass ich hier sehr ausführlich über meine Zukunft geschrieben habe und jemand der sich das ganze durchlesen würde, wüsste genauso viel über meine Zukunft wie ich selber auch.





3 Kommentare:

  1. Liebe Yasemin,
    Wow, du hast wirklich alle Fragen sehr ausführlich und ehrlich beantwortet! Das finde ich echt super und auch sehr interessant! Auf der einen Seite hast du konkrete Vorstellungen, was du willst, auf der anderen Seite aber auch noch überhaupt nicht. Das Gute dabei ist, dass du dich davon anscheinend nicht wirklich stressen lässt und das ist auch gut so! Bis zur Matura ist noch Zeit und auch dann geht die Welt nicht unter, wenn du dir noch nicht ganz sicher bist! Ich hoffe, dass du in der Schule in der kommenden Zeit noch die eine oder andere Anregung bekommen wirst, was etwas für dich sein könnte! Ich bin natürlich jederzeit gerne bereit, dich - soweit ich kann - zu beraten!

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  2. Yasemin,
    Ich habe entschieden deinen Beitrag zu kommentieren, da ich selbst gerade nach einem zweiten Arbeitsauftrag suche. Um es kurz und bündig zu halten: du hast mich dazu gebracht den gleichen Beitrag zu wählen.
    Auch wenn ich zum Teil deine Ansichten nicht teile (zum Beispiel die Rolle der Schule), war ich sehr beeindruckt wie direkt du über deine Ziele und Vorstellungen geschrieben hast.
    Außerdem war ich sehr davon beeindruckt, wie ausführlich du jede einzelne Frage behandelt hast.
    Ich kann dir in diesem Sinne auch keinen Tipp geben, da du wirklich jede Frgae sehr ausführlich behandelt hast und deine Meinung sehr direkt verdeutlich hast.
    Wirklcih gut gemacht- und viel glück für deine spätere zukunft!

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