Warum ich dieses Video ausgesucht
habe
In
der Unterstufe im Schwechater Gymnasium hatte ich bald viele neue Freunde. Aber
ihre Eltern kamen nicht aus Zwölfaxing, Schwechat oder Wien, wie ich es gewohnt
war, sondern aus Ägypten, Chile, Serbien, Spanien oder Mazedonien. Mit den zwei
Mazedoniern Prenptim und Lundrim, Cousins, (übrigens auch Cousins von Shpresim J )spielte ich auch in
derselben Fußballmannschaft und so lernte ich auch ihre Eltern kennen. Sie sind
Gärtner bei der Firma Kontner in Simmering und, wenn wir Hilfe im Garten
brauchen sind sie immer für uns da. Eines Tages seufzte Lundrims Vater ganz
wehmütig und meinte: “ Jetzt bin ich schon länger in Österreich als in meiner
Heimat.“ Und dann erzählte er uns, wie er mit 14 Jahren ( ich war damals auch
gerade 14) mit seinem Bruder (Prenptims Vater) in den Bus nach Österreich
gestiegen ist , um zum Onkel, der bereits hier in der Gärtnerei gearbeitet hat,
zu fahren. Sie mussten zwar nicht eine gefährliche Flucht auf sich nehmen, aber
ihre Familie und Freunde verlassen. Für mich war das unvorstellbar! Die weite
Reise auf sich zu nehmen, alleine in fremdes Land, weit weg von der Familie,
weil es zu Hause keine Arbeit gibt.
Die
meisten Videos waren kurze Ausschnitte. Viele waren Dokumentationen, Berichte
und kleine Filme, aber es hat mich keines von ihnen wirklich angesprochen.
Ständig musste ich daran denken, dass unsere Freunde schon mit 14 Jahren ihre
Familie verlassen haben, da sie sich in Österreich bessere Lebensbedingungen
und Arbeit erhofft haben. So gab ich schließlich„ Kinder auf der Flucht“ ein
und fand dieses bedrückende Video.
Beschreibung des Videos
You tube: Kinder alleine auf der
Flucht – Report (ORF)
11.10.2011 -2/4
Eingeleitet
wird das Video von einer Reporterin die den Zuseher erklärt, dass durch strengere
Altersbestimmungen im Asylrecht bereits 765 unbegleitete minderjährige
Flüchtlinge in Österreich sind, denn derzeit ist das Motto „ je jünger, desto
eher bekommt man Asyl“.
Zu
Beginn sieht man Wälder, Zäune, Straßen, LKW`s vorbei rasen und ein Flüchtling spricht dazu „
tagelang gegangen – illegal- durch Schlepper- tagelang flüchten – Angst haben –
den Tod spüren, denn man ist alleine – fünf Monate allein auf der Flucht –
unter einem LKW versteckt“. Damals war Hadi 13 Jahre alt und wurde von seiner
Mutter losgeschickt, da er in Afghanistan nicht bleiben konnte. In einem
Theaterstück „Die Reise“ erzählt er von seiner Flucht. „ Weg von Mama, weg von
Schwester, weg von allen – das war nicht Ok“.
Heinz
Fronek, ein Asylkoordinaten erzählt, dass in Traiskirchen, der Erstaufnahme,
fast nur Männer sind und, dass ganze Familienclans Geld zusammenlegen, um
wenigstens einem die Flucht zu ermöglichen. Da derzeit die Jugendlichen bessere
Chancen auf Asyl haben schicken sie schon oft 13jährige auf die Flucht.
Ein
Mädchen geht spazieren. Eine Frauenstimme erzählt, dass die 15jährige Mana von
einer islamitischen Gruppe in Somalia verheiratet hätte werden sollen. Da die
Familie dies nicht will, wird ihr Bruder entführt und nie wieder gesehen.
Darauf beschließt ihr Vater, dass sie sofort flüchten muss, sonst wird sie
getötet. Für Mädchen ist das Risiko noch
größer, da sie oft von den Schleppern missbraucht werden.
Die
steigende Zahl jugendlicher Flüchtlinge stellt die österreichische Behörden vor
neue Herausforderungen, da es zu wenig Betreuungsstellen gibt, wo die
Jugendlichen rund um die Uhr betreut werden, Deutsch lernen und einen besserer
Schutz bekommen. Dies alles bekommen sie nur, wenn sie unter 18 sind. Dafür
gibt es genaue Altersfeststellungen mit Hilfe von Röntgenuntersuchungen. Ab 18
kommen sie ins Erwachsenenheim, wo sie keine Betreuung haben und sich um alles
selber kümmern müssen.
Es ist entscheidend, dass Jugendliche in der
ersten Zeit gut betreut werden, da sie ab 18 nur mehr wenig Unterstützung
bekommen. Das ist auch ein Grund, warum sich alle vor dem 18. Geburtstag
fürchten, da sie die Betreuung und ihr neues „zu Hause“ verlieren.
Verloren
haben diese Jugendlichen ohnehin schon genug. „ Ich hab alles, alles in
Afghanistan verloren. Aber jetzt habe ich wieder - was ich wollte. Jetzt habe ich meine Freiheit,
jetzt mache ich was ich will.“ sind Hadis Schlusswort und Manas „Ich hab so
viel, und ich hab Schule auch, das ist gut“
Mit
den Worten „Schule, Betreuung und Sicherheit, nur so können die Jugendlichen
ihre Flucht hinter sich lassen und ankommen“ endet das Video.
Immigration
Wenn
Menschen ihren bisherigen Wohnort verlassen, um sich an einem anderen Ort
niederzulassen, werden sie als Migranten
bezeichnet. Das Wort Migration kommt aus dem Lateinischen (migrare) und
bedeutet Wanderung.
Überschreitet ein Mensch dabei die Landesgrenze wird er aus Sicht des
Landes, das er betritt, als Einwanderer oder Immigrant und aus Sicht des
Landes, das er verlässt, als Auswanderer oder Emigrant bezeichnet.
Zugenommen
hat die Einreise von Asylsuchenden. 2011 haben in Österreich rund 14 400
Personen einen Asylantrag gestellt. 2012 waren es rund 17400 Anträge. 3680
Personen wurde Asyl gewährt (migration&integration.
Zahlen.daten.indikatoren 2013; S.8, S36)
Nach
dieser UNO-Definition ist der Prozentsatz der Immigranten bei ausgewählten
Staaten (Stand 2010) der Folgende: Österreich liegt an 6.Stelle (Wikipedia)
Kinder auf der Flucht: Jung, verloren, geschleppt, verlassen
So beginnt ein Artikel von Irene Brickner am 28.
Oktober 2012 in der Tageszeitung „Der Standard“. Das Thema Asyl hat sich in den
letzten Jahren gewandelt, denn bereits jeder zehnte Asylantrag bei uns wird von
einem allein geflüchteten Minderjährigem gestellt
„Drei
Millionen syrische Kinder auf der Flucht. Eine
Million ins Ausland geflüchtet, 740.000 davon sind unter elf Jahre alt“. Das
schrieb der Standard am 23. August 2013
Flucht
aus Afghanistan: "Ich hab mir gedacht, jetzt werde ich tot" lautet
der Artikel von Walter Müller bei „Der Standard.at“ am 31. Mai 2013. Darin
schreibt er über Amid:
„Knapp
drei Jahre ist es her, als Amid im Bus nach Österreich transportiert
wurde."Ich hab nicht gewusst, wohin wir fahren, der Fahrer hat mich
irgendwo unter einem Sessel versteckt. Ich war zwei oder drei Tage dort, ich
hab keine Luft bekommen und mir gedacht, jetzt werde ich tot", lacht Amid.
Er stellt den Fernseher leiser und blickt aus dem Fenster ins Leere: "Mit
vielen Tränen in den Augen" habe ihn seine Mutter gedrängt: "Bitte
geh weg, dein Vater ist gestorben, ich will nicht, dass ich auch noch einen
Sohn verliere."
Amid
ist seit kurzem "positiv beim Asyl", er beginnt eine Mechanikerlehre.
"Ich kann hier in Ruhe leben, das ist alles, was ich mir wünsche. Und dass
meine Mutter hier ist."
In
Österreich werden aktuell 1064 Jugendliche unter 18 Jahren, darunter 51 Kinder,
die jünger als 14 Jahre sind, über die staatliche Grundversorgung betreut. 2012
haben 1500 Minderjährige um Asyl angesucht, der Großteil kam aus Afghanistan.
Ein Teil bekam bereits Asyl, ein Teil fand auch private Unterstützung. (Walter
Müller, DER STANDARD, 1./2.6.2013)
Oft
wird in den Familien gespart, damit ein Kind fliehen kann, damit es ein Kind
besser hat und die Familie vom Ausland unterstützen kann. Bis zu 8000 Euro
zahlen die Eltern für ein Ticket „in die heile Welt“. Früher schickten sie den
Ältesten, da die Flucht sehr gefährlich und mit großen Strapazen verbunden ist.
Heute sind es die Jungen, da je jünger der Flüchtling ist, desto größer ist die
Chance, dass er bleiben darf.
Gründe
für die lebensgefährliche Flucht sind der Wunsch nach Sicherheit und eine
Ausbildung zu machen, um der Familie später aus dem Ausland helfen zu können.
Die Jugendlichen und Kinder fliehen vor Krieg, Verfolgung, Hunger, Vertreibung,
Zerstörung und Armut.
Eigene Meinung: Nachdem ich mir zahlreiche Videos von Migranten und Fluchten angesehen habe bin ich sehr erschüttert und umso glücklicher, dass es uns doch so gut geht. Keine Kriege, keine Angst und die Tatsache, dass wir die Möglichkeit haben eine Ausbildung zu machen ist sehr viel Wert.
Selbstbeurteilung: Mittlerweile habe ich viele
Berichte gelesen , aber die Gefühle, Strapazen und vor allem die Angst, der tägliche Wegbegleiter der Flüchtlinge, kann man
nicht in einem Blogg wiedergeben. Die Tatsache, dass die im Video vorgestellten Flüchtlinge in etwa im gleichen Alter wie ich sind, erleichterte mir ein wenig mich in ihre Lage hineinzuversetzen. Doch ich selbst musste auch einige Videos anschauen und Berichte von Flüchtlingen lesen um mich nur annähernd in die Flüchtlinge hineinversetzen zu können. Das ist auch ein Grund warum ich ganze
Reden der Flüchtlingskinder wörtlich wiedergegeben habe, denn nur sie können
diese Situationen beschreiben. Doch Allem in Allem denke ich, dass ich den Arbeitsauftrag gut umgesetzt habe und alle vorgegebenen Kriterien erfüllt habe.
Beurteilungskriterium
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Abstufungen
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Videoauswahl Reflexion
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sehr ausführlich
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ausführlich
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ausreichend
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minimalistisch
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zu wenig
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Beschreibung
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sehr ausführlich
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ausführlich
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ausreichend
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minimalistisch
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zu wenig
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Kommentar Aspekt
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sehr ausführlich
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ausführlich
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ausreichend
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minimalistisch
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zu wenig
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Lieber Marvin,
AntwortenLöschenDanke, dass du dieses Thema gewählt hast, denn es ist eines, dass auch mir sehr sehr wichtig ist! Du hast sehr umfassend gearbeitet und jedeR, der/die deinen Beitrag liest, wird sicherlich von dem Schicksal dieser vielen Kinder berührt sein. Ich bin auch immer schockiert und kann eigentlich nicht verstehen, dass in einem Land wie Österreich es nicht möglich ist, Kinder und Jugendliche besser zu betreuen und hier nicht lockere Regelungen zu haben. Viele Maßnahmen, die es hier gibt, sind meiner Meinung nach menschenverachtend und verletzen auch die Rechte der Kinder! So etwas darf in Österreich nicht passieren!!
Super, dass du dich mit diesem Thema auseinandergesetzt hast, vor allem, da du auch einen persönlichen Bezug hast!