05.01.2014

Migration und Flucht -Marvin Muck






Warum ich dieses Video ausgesucht habe
In der Unterstufe im Schwechater Gymnasium hatte ich bald viele neue Freunde. Aber ihre Eltern kamen nicht aus Zwölfaxing, Schwechat oder Wien, wie ich es gewohnt war, sondern aus Ägypten, Chile, Serbien, Spanien oder Mazedonien. Mit den zwei Mazedoniern Prenptim und Lundrim, Cousins, (übrigens auch Cousins von Shpresim J )spielte ich auch in derselben Fußballmannschaft und so lernte ich auch ihre Eltern kennen. Sie sind Gärtner bei der Firma Kontner in Simmering und, wenn wir Hilfe im Garten brauchen sind sie immer für uns da. Eines Tages seufzte Lundrims Vater ganz wehmütig und meinte: “ Jetzt bin ich schon länger in Österreich als in meiner Heimat.“ Und dann erzählte er uns, wie er mit 14 Jahren ( ich war damals auch gerade 14) mit seinem Bruder (Prenptims Vater) in den Bus nach Österreich gestiegen ist , um zum Onkel, der bereits hier in der Gärtnerei gearbeitet hat, zu fahren. Sie mussten zwar nicht eine gefährliche Flucht auf sich nehmen, aber ihre Familie und Freunde verlassen. Für mich war das unvorstellbar! Die weite Reise auf sich zu nehmen, alleine in fremdes Land, weit weg von der Familie, weil es zu Hause keine Arbeit gibt.
Die meisten Videos waren kurze Ausschnitte. Viele waren Dokumentationen, Berichte und kleine Filme, aber es hat mich keines von ihnen wirklich angesprochen. Ständig musste ich daran denken, dass unsere Freunde schon mit 14 Jahren ihre Familie verlassen haben, da sie sich in Österreich bessere Lebensbedingungen und Arbeit erhofft haben. So gab ich schließlich„ Kinder auf der Flucht“ ein und fand dieses bedrückende Video.




Beschreibung des Videos
You tube: Kinder alleine auf der Flucht – Report (ORF)
11.10.2011 -2/4
Eingeleitet wird das Video von einer Reporterin die den Zuseher erklärt, dass durch strengere Altersbestimmungen im Asylrecht bereits 765 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Österreich sind, denn derzeit ist das Motto „ je jünger, desto eher bekommt man Asyl“.
Zu Beginn sieht man Wälder, Zäune, Straßen, LKW`s  vorbei rasen und ein Flüchtling spricht dazu „ tagelang gegangen – illegal- durch Schlepper- tagelang flüchten – Angst haben – den Tod spüren, denn man ist alleine – fünf Monate allein auf der Flucht – unter einem LKW versteckt“. Damals war Hadi 13 Jahre alt und wurde von seiner Mutter losgeschickt, da er in Afghanistan nicht bleiben konnte. In einem Theaterstück „Die Reise“ erzählt er von seiner Flucht. „ Weg von Mama, weg von Schwester, weg von allen – das war nicht Ok“.
Heinz Fronek, ein Asylkoordinaten erzählt, dass in Traiskirchen, der Erstaufnahme, fast nur Männer sind und, dass ganze Familienclans Geld zusammenlegen, um wenigstens einem die Flucht zu ermöglichen. Da derzeit die Jugendlichen bessere Chancen auf Asyl haben schicken sie schon oft 13jährige auf die Flucht.
Ein Mädchen geht spazieren. Eine Frauenstimme erzählt, dass die 15jährige Mana von einer islamitischen Gruppe in Somalia verheiratet hätte werden sollen. Da die Familie dies nicht will, wird ihr Bruder entführt und nie wieder gesehen. Darauf beschließt ihr Vater, dass sie sofort flüchten muss, sonst wird sie getötet.  Für Mädchen ist das Risiko noch größer, da sie oft von den Schleppern missbraucht werden.
Die steigende Zahl jugendlicher Flüchtlinge stellt die österreichische Behörden vor neue Herausforderungen, da es zu wenig Betreuungsstellen gibt, wo die Jugendlichen rund um die Uhr betreut werden, Deutsch lernen und einen besserer Schutz bekommen. Dies alles bekommen sie nur, wenn sie unter 18 sind. Dafür gibt es genaue Altersfeststellungen mit Hilfe von Röntgenuntersuchungen. Ab 18 kommen sie ins Erwachsenenheim, wo sie keine Betreuung haben und sich um alles selber kümmern müssen.
 Es ist entscheidend, dass Jugendliche in der ersten Zeit gut betreut werden, da sie ab 18 nur mehr wenig Unterstützung bekommen. Das ist auch ein Grund, warum sich alle vor dem 18. Geburtstag fürchten, da sie die Betreuung und ihr neues „zu Hause“ verlieren.
Verloren haben diese Jugendlichen ohnehin schon genug. „ Ich hab alles, alles in Afghanistan verloren. Aber jetzt habe ich wieder -  was ich wollte. Jetzt habe ich meine Freiheit, jetzt mache ich was ich will.“ sind Hadis Schlusswort und Manas „Ich hab so viel, und ich hab Schule auch, das ist gut“
Mit den Worten „Schule, Betreuung und Sicherheit, nur so können die Jugendlichen ihre Flucht hinter sich lassen und ankommen“ endet das Video. 




Immigration
Wenn Menschen ihren bisherigen Wohnort verlassen, um sich an einem anderen Ort niederzulassen, werden sie als Migranten bezeichnet. Das Wort Migration kommt aus dem Lateinischen (migrare) und bedeutet Wanderung.                                                                                                   Überschreitet ein Mensch dabei die Landesgrenze wird er aus Sicht des Landes, das er betritt, als Einwanderer oder Immigrant und aus Sicht des Landes, das er verlässt, als Auswanderer oder Emigrant bezeichnet.
Zugenommen hat die Einreise von Asylsuchenden. 2011 haben in Österreich rund 14 400 Personen einen Asylantrag gestellt. 2012 waren es rund 17400 Anträge. 3680 Personen wurde Asyl gewährt (migration&integration. Zahlen.daten.indikatoren 2013; S.8, S36)
Nach dieser UNO-Definition ist der Prozentsatz der Immigranten bei ausgewählten Staaten (Stand 2010) der Folgende: Österreich liegt an 6.Stelle (Wikipedia)




Kinder auf der Flucht: Jung, verloren, geschleppt, verlassen
So beginnt ein Artikel von Irene Brickner am 28. Oktober 2012 in der Tageszeitung „Der Standard“. Das Thema Asyl hat sich in den letzten Jahren gewandelt, denn bereits jeder zehnte Asylantrag bei uns wird von einem allein geflüchteten Minderjährigem gestellt



Drei Millionen syrische Kinder auf der Flucht. Eine Million ins Ausland geflüchtet, 740.000 davon sind unter elf Jahre alt“. Das schrieb der Standard am 23. August 2013

Flucht aus Afghanistan: "Ich hab mir gedacht, jetzt werde ich tot" lautet der Artikel von Walter Müller bei „Der Standard.at“ am 31. Mai 2013. Darin schreibt er über Amid:
„Knapp drei Jahre ist es her, als Amid im Bus nach Österreich transportiert wurde."Ich hab nicht gewusst, wohin wir fahren, der Fahrer hat mich irgendwo unter einem Sessel versteckt. Ich war zwei oder drei Tage dort, ich hab keine Luft bekommen und mir gedacht, jetzt werde ich tot", lacht Amid. Er stellt den Fernseher leiser und blickt aus dem Fenster ins Leere: "Mit vielen Tränen in den Augen" habe ihn seine Mutter gedrängt: "Bitte geh weg, dein Vater ist gestorben, ich will nicht, dass ich auch noch einen Sohn verliere."
Amid ist seit kurzem "positiv beim Asyl", er beginnt eine Mechanikerlehre. "Ich kann hier in Ruhe leben, das ist alles, was ich mir wünsche. Und dass meine Mutter hier ist."
In Österreich werden aktuell 1064 Jugendliche unter 18 Jahren, darunter 51 Kinder, die jünger als 14 Jahre sind, über die staatliche Grundversorgung betreut. 2012 haben 1500 Minderjährige um Asyl angesucht, der Großteil kam aus Afghanistan. Ein Teil bekam bereits Asyl, ein Teil fand auch private Unterstützung. (Walter Müller, DER STANDARD, 1./2.6.2013)
Oft wird in den Familien gespart, damit ein Kind fliehen kann, damit es ein Kind besser hat und die Familie vom Ausland unterstützen kann. Bis zu 8000 Euro zahlen die Eltern für ein Ticket „in die heile Welt“. Früher schickten sie den Ältesten, da die Flucht sehr gefährlich und mit großen Strapazen verbunden ist. Heute sind es die Jungen, da je jünger der Flüchtling ist, desto größer ist die Chance, dass er bleiben darf.
Gründe für die lebensgefährliche Flucht sind der Wunsch nach Sicherheit und eine Ausbildung zu machen, um der Familie später aus dem Ausland helfen zu können. Die Jugendlichen und Kinder fliehen vor Krieg, Verfolgung, Hunger, Vertreibung, Zerstörung und Armut.


Eigene Meinung: Nachdem ich mir zahlreiche Videos von Migranten und Fluchten angesehen habe bin ich sehr erschüttert und umso glücklicher, dass es uns doch so gut geht. Keine Kriege, keine Angst und die Tatsache, dass wir die Möglichkeit haben eine Ausbildung zu machen ist sehr viel Wert.


Selbstbeurteilung: Mittlerweile habe ich viele Berichte gelesen , aber die Gefühle, Strapazen und vor allem die Angst, der tägliche Wegbegleiter der Flüchtlinge, kann man nicht in einem Blogg wiedergeben. Die Tatsache, dass die im Video vorgestellten Flüchtlinge in etwa im gleichen Alter wie ich sind, erleichterte mir ein wenig mich in ihre Lage hineinzuversetzen. Doch ich selbst musste auch einige Videos anschauen und Berichte von Flüchtlingen lesen um mich nur annähernd in die Flüchtlinge hineinversetzen zu können. Das ist auch ein Grund warum ich ganze Reden der Flüchtlingskinder wörtlich wiedergegeben habe, denn nur sie können diese Situationen beschreiben.                                                                                                       Doch Allem in Allem denke ich, dass ich den Arbeitsauftrag gut umgesetzt habe und alle vorgegebenen Kriterien erfüllt habe.



Beurteilungskriterium
Abstufungen
Videoauswahl Reflexion
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Beschreibung
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Kommentar Aspekt
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig

1 Kommentar:

  1. Lieber Marvin,
    Danke, dass du dieses Thema gewählt hast, denn es ist eines, dass auch mir sehr sehr wichtig ist! Du hast sehr umfassend gearbeitet und jedeR, der/die deinen Beitrag liest, wird sicherlich von dem Schicksal dieser vielen Kinder berührt sein. Ich bin auch immer schockiert und kann eigentlich nicht verstehen, dass in einem Land wie Österreich es nicht möglich ist, Kinder und Jugendliche besser zu betreuen und hier nicht lockere Regelungen zu haben. Viele Maßnahmen, die es hier gibt, sind meiner Meinung nach menschenverachtend und verletzen auch die Rechte der Kinder! So etwas darf in Österreich nicht passieren!!
    Super, dass du dich mit diesem Thema auseinandergesetzt hast, vor allem, da du auch einen persönlichen Bezug hast!

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.