13.05.2014

2065

Bin ich überhaupt kreativ genug für diese Aufgabe? Aber schon im Arbeitsauftrag steht schon: "Wer wagt, gewinnt....!" Also los.....

 Kronstorfer Dorfblatt

Ausgabe 5/2065

Wir, die Redaktion des "Kronstorfer Dorfblatts" haben beschlossen, die symbolische Schreibfeder wieder einmal an Sie, liebe Leserinnen und Leser, weiterzugeben und starten in dieser Ausgabe unsere neue Reihe "Wie schnell die Zeit vergeht..." Auch Sie können Ihren Artikel an kronstorfer.dorfblatt@oberösterreich.at senden und ihn schon bald im Dorfblatt bewundern.


Kronstorf - Eine Retrospektive

Verena König, Mai 2065

Kronstorf hat sich in den letzten Jahrzehnten unheimlich verändert. Auch mir, die ich keine "Einheimische" bin, ist der große Aufschwung natürlich aufgefallen. Als ich 2020 nach Kronstorf gezogen bin, war dieser eigentlich schon voll in Gange. Die Bevölkerung ist, nachdem 2015 endlich nach langem Warten das Google Rechenzentrum errichtet wurde, plötzlich angestiegen. Ich kann mich noch gut erinnern, wie oft der vorher unbekannte Ort zu dieser Zeit in den Medien angesprochen wurde. Kein Wunder, denn obwohl alle mit nur ein wenig Zuwanderung gerechnet haben, sind -wie soll ich es ausdrücken- ja schon fast Menschenmassen nach Kronstorf gewandert.

Natürlich ist das alles nicht nur auf Google zurückzuführen. Anscheinend hat dieses riesige internationale Unternehmen den Kronstorfern Mut und Inspiration gegeben. Im gleichen Jahr wurden nämlich etliche neue Unternehmen gegründet und da sie alle auf innovativen Ideen beruht haben, waren die meisten überraschend erfolgreich. Auch haben sich einige bereits bestehende Unternehmen dazu entschlossen, sich in Kronstorf niederzulassen. Diese kleineren und der größere Arbeitgeber waren sicherlich der wichtigste Grund für den Bevölkerungszuwachs. Damals habe ich diese Entwicklungen noch von Wien aus mitverfolgt und fand  es eigentlich sehr faszinierend, wie gut dieser kleine Ort diese Herausforderung angenommen und bewältigt hat. Mit den Arbeitsplätzen und Arbeitskräften kamen natürlich auch neue Häuser und Wohnungen und der Ort begann sich langsam auszudehnen. Im Jahr 2017 fing man schließlich an, ein neues Krankenhaus im Kronstorf zu platzieren. Hier wurde der Ort erst richtig interessant für mich. Ich hatte nämlich vor, in einem Krankenhaus in der Forschung zu arbeiten und das Krankenhaus Kronstorf hatte alles, das ich mir für meinen Arbeitsplatz gewünscht hatte - moderne Forschungsgeräte, ein freundliches Gebäude und genügend Unterstützung für junge Mitarbeiter. Ich bewarb mich also und durfte mit der Eröffnung 2020 zu arbeiten beginnen.

In meiner Kindheit war ich davor schon ein paar mal im Ort und er hat immer ein eher gemütliches, fast verschlafenes Bild abgegeben. Zum Zeitpunkt der Eröffnung des Krankenhauses konnte ich doch schon eine gewisse Veränderung bemerken.

Die Bevölkerung

Die Bevölkerung in Kronstorf war schon damals und ist auch noch heute im Vergleich zu Rest von Österreich relativ jung. Natürlich gibt es auch hier viele ältere Personen (so wie mich), durch Zuwanderung und Geburten sind wir sogar eine der Gemeinden in Österreich, die die meisten Personen unter 30 Jahren hat. Diese "Jugend" hat uns aus meiner Sicht auch schon in den letzten Jahrzehnten geholfen, denn vor allem in der Politik und im Unternehmertum ist es immer wichtig, Ideen generationsübergreifend zu diskutieren und auch modernere Vorschläge anzunehmen.

Die Infrastruktur

Die meisten von Euch können sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen, dass Kronstorf noch vor 45 Jahren keinen Bahnhof hatte. 2019 wurde erst mit dem Bau begonnen und 2021, als dieser abgeschlossen war, kam eine neue große Nachricht: Kronstorf soll zur Stadt erhoben werden. Das hat uns natürlich alle erfreut, wenngleich wir keinen direkten Nutzen daraus gezogen haben. Dennoch kam das wie ein Zeichen, dass unsere großartige Entwicklung anerkannt wurde und wir alle waren stolz auf unsere Stadt.

Die Menschen

Ich war von Anfang an begeistert von dem Aufschwung, den Kronstorf erlebt hat. Der Großteil der Einheimischen und Zugewanderten sind und waren auch meiner Meinung, es gab jedoch immer auch Gegenstimmen. Einigen fehlte mit steigender Bevölkerungszahl die gewohnte Ruhe und Intimität innerhalb des Ortes. Man war es gewohnt, jeden zu kennen und dieses "System" funktionierte mit einem Mal nicht mehr richtig. Mittlerweile hat man sich jedoch angefreundet und ich denke, dass sich die Atmosphäre wieder der "alten" angenähert hat. Durch Google hat Kronstorf einen gewissen internationalen Faktor dazugewonnen und so hat man begonnen, den Kindern schon im Kindergarten Englisch beizubringen. Auch die neuen Schulen haben der Bildung unserer Stadt nur gut getan und waren sicher auch ein wichtiger Schritt zum Erfolg.

Der allgemeine Fortschritt

Natürlich war  Kronstorf nicht der einzige Ort, an dem sich etwas getan hat. Auch der Rest der Welt war fleißig und hat uns in den vergangenen 50 Jahren mit reichlich technischem Fortschritt beglückt. So hat man zum Beispiel noch vor einem halben Jahrundert (das klingt sehr viel - ist es aber zurückblickend nicht) mit Bargeld, Bankomat- oder Kreditkarten bezahlt. Heutzutage wird man schon fast ausgelacht, wenn man seine Geldbörse zücken will, obwohl man doch ganz einfach seine Armbanduhr benützen könnte.
Auch die Sprache hat sich verändert. Für die jüngeren Leser ist meine Sprache wahrscheinlich eher altmodisch.

Wenn man sich früher Gedanken über die Zukunft gemacht hat, hat man an fliegende Autos und Ferien im Weltall gedacht (beides kann sehr schief gehen, wie wir mittlerweile alle wissen). Das gibt es, aber viel wichtiger sind die kleineren Veränderungen, die im Endeffekt aber Großes bewirken. Hier denke ich vor allem an die Medizin, in der sich unglaubliches getan hat. Oder eben auch an die Technik, die auch schon in meiner Jugend unaufhaltbar war.

Ich habe sicher noch ganz wichtige Veränderungen und Fortschritte vergessen, doch wenn ich so über die Vergangenheit nachdenke, kommt automatisch auch die Frage hoch: Wie wird es weitergehen? Was bringt die Zukunft? Ich schätze das steht noch in den Sternen.




1. Beurteilungsraster:

  • sprachliche Qualität des Textes
    • Ich habe versucht, den Text sprachlich so qualitativ hochwertig wie möglich zu schreiben. Den Stil habe ich nicht ganz so formell gehalten, da es ja ein Dorfmagazin ist und nicht der Standard.
  • Kreativität
    • Wie schon am Anfang erwähnt, bin ich mir nicht ganz so sicher, ob ich sooooo kreativ bin. Trotzdem sind mir hunderte Ideen durch den Kopf gesprudelt und ich habe versucht, sie so gut wie möglich umzusetzen.
  • Ausführlichkeit
    • Mein Text ist doch relativ lang geworden und ich habe doch sehr viele Faktoren behandelt.

2. Persönlicher Kommentar 

 Ich muss sagen, dass mir der Arbeitsauftrag unheimlich viel Spaß gemacht hat. Ich war anfangs überrascht, dass noch keiner dieses "Gedankenexperiment" gewagt hat, doch im Laufe meiner Arbeitsphase ist dann Christines Text gekommen. Ich habe ihn mir (absichtlich) noch nicht durchgelesen, bin aber sehr gespannt, wie sie das alles umgesetzt hat. Es war sehr interessant, sich konkrete Gedanken darüber zu machen, wie die Zukunft aussehen könnte, denn sind wir mal ehrlich- es könnte alles passieren. Wir können nicht einmal abschätzen, wie die Welt in einem Jahr aussehen wird, geschweige denn in 50 Jahren.

1 Kommentar:

  1. Liebe Verena,
    Auch dein Text ist wirklich sehr witzig geworden. Mir gefallen deine vielen Ideen sehr gut und es ist spannend den Artikel zu lesen! Super gemacht (auch wenn du zu Beginn an deinen Fähigkeiten gezweifelt hast...;-))!

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