14.05.2014


INTEGRATION

In diesem Blogeintrag werde ich mich mit dem Thema Integration sowohl ganz allgemein als auch mit konkretem Österreichbezug auseinandersetzen. Als impulsgebendes Medium habe ich dafür die Broschüre "Migration und Integration", die wir auch schon im Unterricht durchbesprochen haben.

1. Verschieden Konzepte von Zusammenleben in einer Gesellschaft


Anhand dieser Grafik werde ich nun die einzelnen Begriffe und ihre Vor- und Nachteile herausarbeiten. 

Exklusion:

Unter dem Begriff "Eklusion" versteht man Ausgrenzung. In ganz einfache Worte gefasst würde es zum Beispiel in dieser Phase heißen: "Menschen mit Behinderung gehören nicht dazu." Klingt für mich ziemlich erschreckend, aber das ist die Bedeutung. Allgemein gesagt: dieser Begriff umfasst die Phase, in der bestimmten Menschen oder Gruppen, die ganz bestimmte durch einen höheren Instanz mehr oder weniger willkürlich festgesetzte Voraussetzungen erfüllen oder nicht erfüllen, komplett von der Beschulung ausgeschlossen werden. Die "Teilnehmer" (die grünen Punkte in der Grafik), welche alle "gleich" sind möchten aus Gründen des Machterhalts, Herrschaftsgefühl oder einfach nur um den eigenen Ruf nicht zu verlieren, ganz unter sich bleiben, sprich eklusiv (=Exklusion) Dadurch entsteht eine gewisse Abwertung, Diskriminierung. In dieser Phase sehe ich keine Vorteile. Das Gesellschaftskonzept Exklusion, bringt nur Nachteile mit sich. Es kann leicht passieren, dass man ausgeschlossen wird, weil man "plötzlich anders als alle andere ist." Des weiteren kann man dadurch auch nichts neues Kennenlernen, neue Kulturen usw...
Natürlich kann man das Argument "Innerhalb der Gesellschaft herrscht ein gutes Miteinander" nicht unbeachtet lassen. Kann schon gut möglich sein, dass es so ist, doch auf Dauer wird das doch uninteressant oder nicht?
Heutzutage gibt es dieses Konzept in Österreich nicht mehr. Klarerweise gibt es noch die ein oder anderen Bürger in unserem Land, die zum Beispiel homosexuelle Menschen nicht genauso anerkennen wie heterosexuelle Menschen. Vielleicht ist es aber auch nur ein Klischee.

Separation: 
In dieser Phase wird die Gesellschaft nach unterschiedlichen Kriterien in mehrere kleine Gruppen aufgeteilt. Um es mit einem Beispiel wieder zu belegen: "Menschen mit Behinderung bleiben unter sich." Stichwort: Gruppenbildung. Trennung von Individuen. Menschen werden nach Bildung unterteilt. Es gibt Kooperative Mittelschulen, Gymnasien und Sondernschulen. Dieses Bild ist in unserer Gesellschaft leicht erkennbar. Separation tritt wesentlich häufiger auf, als die Exklusion. Möglicherweise gibt es hierbei auch Vorteile. Unter kleineren Gruppen herrscht meist ein "gleiches Niveau" und daher kommt es zu weniger Konflikten innerhalb der Gesellschaft.

Integration:

Integration ist eine verbesserte Stufe der Separation. Integration ist ein Prozess. Integration beschreibt einen dynamischen, lange andauernden und sehr differenzierten Prozess des Zusammenfügens und Zusammenwachsens. Um dies wieder besser zu veranschaulichen ist hier wieder das Beispiel. "Menschen mit Behinderung werden beteiligt." Diese werden in die Gesellschaft aufgenommen, aber bleiben dabei trotzdem noch in einer kleinen Gruppe zusammen. In dieser Phase haben Menschen die Gelegenheit sich in die Gesellschaft bestmöglich zu integrieren. Hierbei gibt es eine breite Auswahl an Möglichkeiten wie man sich als Individum in die Gesellschaft einleben kann. Beispielsweise kann man, wenn man Deutsch nicht als Muttersprache hat einen Deutschkurs besuchen um anerkannt zu werden. Dennoch hat diese Phase Nachteile, weil noch immer nicht alle Menschen so genommen werden wie sie nunmal sind, sondern es herrschen noch immer Vorurteile gegenüber anderen.

Inklusion:

Inklusion, das ideale Gesellschaftskonzept. Jeder Mensch wird so akzeptiert wie er ist und kann ungehindert an allem teilnehmen. "All Menschen gehören überall dazu." Ganz gleichgültig ob sie eine Behinderung, eine andere Herkunft, Religion, politische Interesse oder sexuelle Orientierung haben. Jeder hat die Möglichkeit in der Gesellschaft anerkannt zu werden. Inklusion ist mehr als Integration. Inklusion schätzt nicht nur die Unterschiedlichkeit von Menschen, sondern sie bejaht die Vielfalt einer Gesellschaft und sieht darin eine Ressource. Egal ob MigrantIn, behinderte oder ältere Menschen, sie alle sind verschieden und stellen dadurch für ihre Mitmenschen eine Bereicherung dar. Das Ziel zu einer gleichberechtigten Teilhabe am Leben, Lernen, Spielen und Arbeiten soll dadurch erreicht werden, indem mögliche Barrieren aufgespürt und gemeinsam beseitigt werden. Damit fördert Inklusion die Sensibilität für Benachteiligung und verstärkt das Wir- Gefühl in einer Gesellschaft.

2. Definition von Integration:

Integration ist ein so vielseitiger Begriff. Meiner Meinung nach gibt es keine allgemeingültige Definition des Begriffes "Integration." Manche verstehen darunter das friedliche Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft, andere machen kaum einen Unterschied zwischen Integration und Assimilation. Ich habe im World Wide Web keine passende Definition gefunden. 
Einige Punkte die für mich Integration auszeichnen:

- Integration ist die konkrete Leistung jedes einzelnen Menschen
- Integration ist ein gesellschaftlicher Prozess
- Integration ist auch mit der Ausführung von Konflikten verbunden
- Integration setzt Gleichberechtigung und Chancengleichheit voraus
- Integration heißt Partizipation

3. Analyse von Grafiken:

Die Integration oder Probleme der Integration werden in fünf Kernindikatoren veranschaulicht. Beim Indikator fünf sticht eindeutig die Türkei hinaus, da 64% der Migranten im Altern zwischen 25-64 Jahren aus dem Land nur die Pflichtschule abgeschlossen haben und sogar nur 3% eine Universität oder FH besucht haben. Europaweit streben vor allem die Menschen eine Lehre an. Aber insgesamt betrachtet sind die Europäer ziemlich ausgeglichen in den jeweiligen Bereichen. 

Österreicher ohne Migrationshintergrund arbeiten mehr als Menschen mit Migrationshintergrund. Am wenigsten Erwerbstätig in der Grafik ist die Türkei, nun kann man das in mehrere Hinsichten interpretieren. Es kann natürlich auch an der Kultur und der Lebensweise liegen. Ich glaube in Ländern wie der Türkei ist es noch immer üblich, dass nur der Mann arbeiten geht und die Frau versucht die Kinder zu erziehen. So könnte ich mir die niedrige Erwerbstätigenquote der Türkei erklären. 

Der Indikatior 9 behandelt die Arbeitslosenqoute nach Staatsangehörigkeit und Ausbildung. Die Grafik besagt, dass es mehr "Nicht Österreicher", die arbeitslos sind, als Österreicher gibt. Natürlich ist die Grafik von 2012 und nun würde es schon ein bisschen anders aussehen.

Das Netto- Jahreseinkommen von 2011 unterteilt unter die Staatsangehörigkeit wurde in der Grafik 13 veranschaulicht. Erkennbar ist, dass die Österreicher im Schnitt mehr verdienen, als Nicht- Österreicher. 

Last but not least der letzte Indikator 14 beschreibt die Armutsgefährdung und manifeste Armut 2009/ 2011 nach Staatsangehörigkeit. Vergleicht man Österreicher mit Nicht Österreicher haben die Österreicher meist einen höheren Bildungsabschluss und das würde auch erklären warum bei den Österreich "nur" 11% armutsgefährdet sind. Von nicht Österreicher sind ganze 26% davon betroffen. 

4. Zusammenfassend ist zu sagen:

Im Laufe meiner Recherchen bin ich auch auf die Definition vom österreichischen Duden gestoßen. Diese gefiel mir überraschend gut. Einbeziehung, Eingliederung in ein größeres Ganzes oder auch die Verbindung einer Vielheit von einzelnen Personen oder Gruppen zu einer gesellschaftlichen und kulturellen Einheit. Mir gefällt das wirklich gut, vor allem weil nicht dieses störende Wort "anpassen" vorkommt. 

Ich finde, dass es nicht ausreichend ist, wenn man nur die Sprache des jeweiligen Landes lernt und einen Bildungsort besucht. Es muss schon viel früher begonnen werden. Wie wäre es mit zu Hause oder aller spätestens im Kindergarten? 
Um eine verbesserte und fremden freundlichere Gesellschaft in Österreich zu erreichen, sollte man schon den Kindern von klein auf beibringen, dass Integration, wicht für das Zusammenleben in einer Gesellschaft ist. Früher oder später muss sich jeder von uns irgendwo integrieren. In einen Sportverein integrieren, auf der Uni integrieren usw. 
Akzeptanz und Toleranz werden dabei gefordert. Jeder Mensch hat das Recht auf Bildung, Arbeit und ein gelunges Leben. Ganz egal welche Nationalität man angehört, jeder sollte in Österreich die Gelegenheit bekommen können, natürlich nur, die die es auch wirklich wollen! 
Ich denke, dass es schwer sein wird, dass alle Menschen zufrieden sind. 

Integration in Österreich ist ein altes und kompliziertes Problem, und so wird es denk ich auch noch eine weile bleiben. Einerseits kann man schwer unterscheiden, welche MigrantInnen vorhaben, sich wirklich in die Gesellschaft zu integrieren und andererseits machen es ihnen die ÖsterreicherInnen auch nicht allzu leicht. Menschen mit anderer Hautfarbe, etc. werden sofort in eine bestimmte "Schublade" gesteckt und haben es schwer dieses Denken zu durchbrechen. 

Ich selber weiß nicht, wie es sich anfühlt nach seinem Aussehen, seiner Haut- Haarfarbe beurteilt zu werden und deswegen in gewisser Weise diskriminiert zu werden. Aber es muss schlimm sein, ich möchte mir das gar nicht vorstellen müssen. Mir persönlich ist es nicht wichtig, woher die Menschen kommen und ich versuche möglichst nie meine Meinung über Menschen aufgrund von Vorurteilen zu bilden. 

1. Beurteilungsraster:


Beurteilungskriterium
Abstufungen
Analyse Gesellschaftsformen und Integration
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Analyse Diagramme
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Auseinandersetzung Integrationsmöglichkeiten
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig

2. Persönlicher Kommentar:

Mit dem Thema Integration habe ich mich außerhalb der Schule noch nicht wirklich beschäftigt, deswegen habe ich dies gleich als Möglichkeit gesehen es endlich mal zu tun! Der Blogeintrag hat mich zum Nachdenken angeregt, vernünftige Lösungswege für gelungende Integration zu entwickeln, doch verglich. Ich muss zugeben, dass ich mit diesem Thema ziemlich "gekämpft" habe. Doch ich bereue es nicht, mich damit genauer Auseinandergesetzt zu haben. Hoffentlich kann man in naher Zukunft etwas an der österreichischen Gesellschaft verbessern. 

1 Kommentar:

  1. Liebe Nathalie,
    Dein Beitrag ist wirklich super geworden. Du hast sehr ausführlich und übersichtlich-strukturiert gearbeitet! Deine Gedanken sind klar und gut nachvollziehbar formuliert. Ich glaube, ich werde nächstes Jahr zum Lernen dieses Themas für die Matura deinen Beitrag weiterempfehlen! :-) Toll gemacht!

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