14.05.2014

Integration - Klara Girgis



 1.)
Exclusion:
In der Grafik sieht man deutlich, dass Exclusion bedeutet, jemanden der anders ist, auszuschließen. In der Mitte des Kreises sind alle Punkte in der gleichen Farbe, welches ich so deuten würde, dass das all jene Menschen sind, die z.B: gleicher Herkunft/Religion/Überzeugung sind und außerhalb sind all jene, die eben -bei z.B. Migranten- nicht die gleiche Herkunft der Einheimischen oder die Einstellung einer Gruppe teilen. Sie werden ausgeschlossen und oft nicht akzeptiert, einfach weil sie anders sind und deswegen vielleicht als Gefahr gesehen werden. Diese Situation passiert oft bei Menschen, die nicht offen für Veränderungen sind.
Vorteile:
 Vorteile gibt es meiner Meinung nach nicht wirklich. Die innen stehenden (die alle die gleiche Farbe haben) denken höchstwahrscheinlich, dass es so besser für sie ist, aber in Wahrheit entgeht ihnen die Chance offener zu werden und andere zu verstehen. Ich finde, dass man nicht zu hartnäckig an der eigenen Überzeugung/Haltung/Einstellung halten und alles andere gleich ausschließen sollte. Man sollte sich die anderen Meinungen zumindest anhören.
Nachteile:
 Wie schon gesagt, profitiert man nicht von denen, die man ausschließt, denn ich finde, dass man von jedem Menschen etwas lernen kann, egal wie alt oder gebildet die Person ist. Genau die Personen, die nicht genauso sind wie einer selbst sind ja die Interessanten. Ich denke, die Welt hätte schon viel mehr Fortschritte (in der Wissenschaft, als auch in der Gesellschaft) gemacht, gäbe es das Problem der Exclusion nicht.

Seperation:
Bei der Seperation schließen sich beide "Parteien" gegenseitig aus. Dieses Konzept kann man überall beobachten. Jeder und Jede hat seine und ihre eigene Gruppe, die er und sie nicht verlassen möchte (und manchmal sogar nicht kann). In der Schule, Klasse, Arbeit...irgendwo wo es viele/einige (müssen oft nicht mehr als 4 Personen sein) Menschen gibt, kann es Seperation geben. Bei einer Feier steht man bei den Personen, die man kennt, wenn man niemanden kennt geht man eher zu den Menschen, die einem ähnlicher sind.
Vorteile:
Ähnlich wie bei der Exclusion, finde ich hier keine Vorteile. Vielleicht erspart man sich Streitereien und sonstiges, wenn man bei denen bleibt, die einen akzeptieren, wobei ich denke, dass man in so einem Fall gar nicht wissen kann, ob die "anderen" einen annehmen würden. Denn anders als bei der Exclusion, schließen sich hier beide eigentlich gegenseitig aus. Es gibt nicht nur eine Gruppe, die alle anderen ausschließt, sondern zwei Gruppen. Oft muss jemand einfach nur das Eis brechen.
Nachteile:
Wie auch bei der Exclusion, finde ich es schade, dass man nicht von einander profitieren kann. Außerdem können (wenn ich jetzt das Beispiel "Ausländer" und Einheimische wieder hernehme) so keine Vorurteile und Stereotypen aus dem Weg geschafft werden. In solchen Situationen heißt es ja oft, dass sich die anderen doch nicht anpassen wollen.

Integration:
Bei der Integration versuchen sich die, die "anders" sind sich zu integrieren. Sie treten sozusagen in die Gesellschaft ein, werden auch angenommen, reißen aber ihre Wände nicht nieder. Sie treten zwar in die Gesellschaft ein, passen sich aber nicht an. Sie bleiben eine geschlossene Gruppe. Bei der Exclusion würde ich sagen, dass die "Gleichfarbigen" an diesem Problem nicht viel Schuld tragen. In diesem Fall sind es die anderen. Meiner Meinung nach, ist das kein Integrieren. Es schaut vielleicht so aus als ob alle eine Gruppe wären und als ob die andren sich integriert hätten, so ist es aber nicht.
Vorteile:
Es schaut wenigstens so aus als würde man eine Gruppe sein. Man hat mehr am gemeinsamen gesellschaftlichen Leben teil, auch wenn man die andere Partei vielleicht abgrundtief hasst.
Nachteile:
Da man glaubt, dass alles passt und niemand ausgeschlossen wird, wird diesem Problem keine Beachtung geschenkt. Ich finde es ist nichts weiteres als eine Gruppe in einer Gruppe. Sie akzeptieren sich im besten Fall gegenseitig und haben nichts dagegen miteinander zu arbeiten und zu sprechen, aber die Grenze ist immer noch da. Ich glaube, man würde nie "wir" sagen, eher "wir" und die "anderen".

Inclusion:
Von diesen vier Konzepten finde ich diese am besten und am erfreulichsten, wenn sie in einer Gesellschaft existiert. Es sind nicht mehr zwei Kreise, es ist als wären beide Gruppen miteinander verschmolzen und jetzt tatsächlich eine große, bunt gemischte, vielfältige Gruppe geworden. Es ist nur mehr ein Kreis, wo alle dabei sind. Das erfreulichste Gesellschaftsbild und wie alles gute extremst schwer zu erreichen. Bis man alle dazu bringt jede/n einzelne/n so zu akzeptieren wie er/sie ist- fast eine Utopie. Man hat ja sogar manchmal an den Menschen "gleicher" Art etwas auszusetzen.
Vorteile:
Man kann von einander lernen und profitieren. Vorurteile und Stereotype können leichter aus dem Weg geräumt werden. man ist offener gegenüber anderen Kulturen/Religionen/Einstellungen/Ansichten, was man im Leben braucht, denn es werden nie alle immer die gleiche Meinung haben wie du. Man lernt andere Meinungen zu akzeptieren und am aller wichtigsten: man akzeptiert die andere Menschen einfach so wie sie sind.
Nachteile:
Manche glauben vielleicht man müsste seine Einstellung/ seine eigenen Werte dafür aufgeben, das sehe ich nicht so. Meiner Meinung nach bedeutet gelungene Inclusion, dass man einer selbst bleibt, sich aber nicht von den anderen unterscheidet oder die anderen ausschließt/von den anderen ausgeschlossen wird.


2.)
Mir hat die Definition aus http://www.duden.de/rechtschreibung/Integration am Besten gefallen, denn sie beschreibt auch was ich im vorigen Punkt versucht habe hervor zu bringen:
  1. (bildungssprachlich) [Wieder]herstellung einer Einheit [aus Differenziertem]; Vervollständigung
  1. (bildungssprachlich) Einbeziehung, Eingliederung in ein größeres Ganzes
  1. (Soziologie) Verbindung einer Vielheit von einzelnen Personen oder Gruppen zu einer gesellschaftlichen und kulturellen Einheit
Synonyme:
  • Einheit, Ganzheit, Geschlossenheit, Verbundenheit, Vereinigung, Verschmelzung, Zusammenschluss; (bildungssprachlich) Unität
  • Aufnahme, Einbettung, Einbeziehung, Einbürgerung, Eingliederung 

 Diese Definition gefiel mir sehr  gut, weil das Wort "anpassen" nicht vorkommt, aber Wörter wie "Einheit" "Verbindung" und "Aufnahme".



3.)
 Die 5 Kernindikatoren sind:
- Bildungsstand der 25-64 Jährigen (nach Migrationshintergrund)
- Erwerbstätigenquote (nach Alter+ Migrationshintergrund)
- Arbeitslosenquote (nach Staatsangehörigkeit),
(- Arbeitslosenquote (nach Staatsangehörigkeit+Ausbildung) )

- Netto-Jahreseinkommen (nach Staatsangehörigkeit)
- Armutsgefährdung und manifeste Armut (nach Staatsangehörigkeit).

In der ersten Grafik über den Bildungsstand ist am auffälligsten, dass die meisten Menschen aus der Türkei nur die Pflichtschule abgeschlossen haben (64%). Das Problem der Integration in diesem Punkt ist, dass es vielleicht dann wieder heißt, dass sie faul sind und nichts machen wollen. Dadurch könnte es zur Exclusion kommen bzw. diese Menschen haben, durch weniger Kontakt zu Gleichaltrigen nicht so viele Möglichkeiten die Kultur und das Alltagsleben der "Einheimischen" kennen zu lernen .
Es haben auch nur die wenigsten von ihnen eine Uni/FH/Akademie besucht und nur 8% besuchten ein/e AHS/BHS/Kolleg. Meiner Meinung nach trifft man in diesen "Bereichen" des Lebens die meisten Leute und bildet nebenbei die Persönlichkeit, daher ist es wichtig viel Umgang mit anderen Personen und -um sich zu integrieren- besonders mit "Einheimischen" zu suchen und zu pflegen. 
In der nächsten Grafik über die Erwerbstätigenquote sieht man deutlich, dass der größte Teil der Erwerbstätigen  in unserer Bevölkerung die Menschen ohne Migrationshintergrund sind. Bei den Migrant(Inn)en sind es eher die älteren Menschen die, die erwerbstätig sind. Für ältere Menschen ist das Integrieren, meiner Meinung nach, schwieriger als für 15-25 Jährige, denn sie sind in einer vielleicht völlig anderen Kultur (wenn sie nicht aus Europa oder der EU sind) aufgewachsen, können die Sprache nicht so gut und gehen eigentlich nur zum Arbeitsplatz um ihre Arbeit zu verrichten. Jüngere Menschen können am Arbeitsplatz versuchen ( wie auch oben gesagt) sich das Alltagsleben der Einheimischen bekannter zu machen und Freundschaften können sie auch leichter schließen.
Die dritte Grafik zeigt die Arbeitslosenquote nach Staatsangehörigkeit. In dieser Grafik sticht die Türkei wieder heraus mit 13,8 %, wobei die Menschen aus "sonstigen Staaten" die Türkei um 2% übertreffen. Hier kann ich nur das gleiche Problem wie oben nennen. Es ist schwieriger Vorurteile aus der Gesellschaft zu schaffen und für die Migranten ist es schwerer sich einzuleben, wenn sie nicht arbeiten und viel mit anderen in Kontakt treten.
Die Grafik über das Netto-Jahres Einkommen zeigt, dass Menschen, die nicht aus Österreich kommen bzw. aus der Türkei oder dem ehemaligen Jugoslawien weniger Einkommen haben als Menschen aus Österreich oder der Schweiz. Dieses kann man auch gut mit der letzten Grafik über Armut verbinden, denn viele Menschen aus der Türkei (44%) sind armutsgefährdet und 27% sind manifest arm. Hier geht es Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien  ein wenig besser. Das Problem mit dem "arm" sein und wenig Geld haben ist, dass man wieder nicht am Alltagsleben teilhaben kann. Man wird nicht so oft ausgehen können wie andere und an der Kultur teilhaben (Oper oder Theater etc)


 4.)
 Integration bedeutet für mich, dass Menschen anderer Kultur/Religion/Einstellung sich in die Gesellschaft (in die sie neu kommen) "hineinmischen" können ohne ihre eigene Überzeugung/Kultur etc aufgeben zu müssen. Ich finde, dass die "innenstehenden" Menschen die Aufgabe haben diese anderen aufzunehmen und zu versuchen es ihnen ein wenig leichter zu machen-es beruht für mich auf Gegenseitigkeit. Sich zu integrieren ist schwer, besonders für Menschen, die über 10 Jahre in einem anderen Land aufgewachsen sind, denn für jene ist alles neu. Die Gesellschaft in dem neuen Land hat die Aufgabe-vorausgesetzt man will, dass Integration gelingt- den "Neuen" eine Chance zu geben und sie nicht zu unterdrücken
 Ich finde die meisten Menschen mit Migrationshintergrund in unserer Klasse und in den anderen 7ten konnten sich gut integrieren. Bei den Jüngeren ist es vielleicht deshalb anders, weil es Reife und Toleranz verlangt Integration "zuzulassen". ( Weil ich ja davon überzeugt bin, dass Integration von beiden Parteien  unterstützt werden muss) Allerdings ist es in einer Schule in Simmering bestimmt anders als in den anderen Bezirken.

Ich finde für gelungene Integration muss man an 3 Gruppen arbeiten:
an den
- Migranten (deren Selbstwertgefühl etc)
- den "Einheimischen" (in Richtung Akzeptanz und Toleranz)
- eine Mischung aus den zweien

Sehr gut finde ich z.B. Sag's Multi, denn es ist viel mehr als ein Redewettbewerb. Dieser Wettbewerb (durch den Verein für Wirtschaft und Integration) motiviert MigrantInnen ihre Orginalsprache nicht zu vernachlässigen und macht sie stolz darauf, zweisprachig aufgewachsen zu sein. Ein erhöhtes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein hilft einem Menschen auf andere zuzugehen und sich vielleicht auch zu verteidigen und anderen klar zu machen, dass es "ok" ist, nicht so wie der Rest zu sein.

Caritas organisiert Zusammenkommen mit neuen Migranten/Flüchtlingen und hilf ihnen sich zu integrieren, was ich auch besonders toll finde, denn bei Integration kann eine helfende Hand und ein Schubser nach vorne nie schaden.
Ich finde es sollte mehr Veranstaltungen geben, die Menschen-besonders viele verschiedene-verbinden.

Sag's Multi ist für das steigern des Selbstwertgefühls der Migranten, Caritas hilft Neuankömmlingen sich unter die Masse zu mischen, für mich fehlt eigentlich nur noch ein Bereich: Vorurteile und Stereotype aus dem Weg schaffen- also das Arbeiten an den "Einheimischen". Man könnte Workshops anbieten und versuchen den anderen die meist vertretenen Kulturen in ihrem Land näher zu bringen und vielleicht durch Rollenspiele oder Theaterstücke den Einheimischen bewusst machen was richtige Integration bedeutet und zwar, dass sie auch mithelfen müssen.




1. Beurteilungsraster

Beurteilungskriterium
Abstufungen
Analyse Gesellschaftsformen und Integration
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Analyse Diagramme
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Auseinandersetzung Integrationsmöglichkeiten
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig

2. Persönlicher Kommentar

Ich finde, dass ich das Thema gut bearbeitet habe und auf alle Punkte gut eingegangen bin. Ich hab versucht mich mit allen Bereichen gut auseinanderzusetzen. Bei den Grafiken habe ich mir irgendwie ein bisschen schwer getan, aber ich habe trotzdem versucht sie so gut wie möglich zu bearbeiten. Nur beim letzten Punkt war ich vielleicht nicht so einfallsreich.






Klara Girgis











1 Kommentar:

  1. Liebe Klara,
    Dieser Beitrag ist dir wirklich ganz toll gelungen. Er ist super aufgebaut und du bringst sowohl die theoretischen Überlegungen als auch deine eigene Meinung sehr gut ein. Wirklich sehr interessant zu lesen und eine super Grundlage über das Thema zu diskutieren! Ich bin begeistert!

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