12.05.2014

Meine berufliche Zukunft

Qu:: http://www.flausen.net/2009/09/20/entscheidung-2/  (09.05.2014)


Jeden Tag müssen wir wohl hunderte von Entscheidungen treffen, oftmals wahrscheinlich ohne es überhaupt zu merken.
Ihre Vielfalt ist unübertrefflich, sie reichen von "soll ich noch ein Stück Schokolade essen oder lieber nicht?" über "brauche ich dieses Oberteil in Größe 34 oder 36?" bis hin zu "laufe ich dem Bus nach oder warte ich lieber fünf Minuten?"

Diese Entscheidungen sind wahrscheinlich nicht besonders weitreichend und beeinflussen unsere Entwicklung oder unser Leben nicht sonderlich.
Anders sieht es da schon mit der Frage "was will ich nach der Matura machen?" aus. Hier gibt es nicht einmal ein" oder", da es weit mehr als bloß zwei mögliche Optionen gibt.

Für mich steht fest: Ich will studieren!
Und das will wohl ein Großteil von uns, denn welchen Grund gäbe es sonst, sich 8 Jahre mit Extremwertaufgaben und Differentialquotienten herumzuschlagen?

Es ist wenig überraschend, dass auf diesen Satz stets die Frage "Und was willst du studieren?" folgt. 

Und hier endet auch schon meine Entschlossenheit, denn tatsächlich bin ich noch relativ planlos, was mir mittlerweile große Angst macht.

Wie so viele wollte ich unbedingt Schauspielerin werden, eine Schauspielschule besuchen um dann in Hollywood mit Channing Tatum oder Ryan Gosling zu Abend zu essen. 
Meine Begeisterung erhielt jäh einen Dämpfer, als ich mich bei einer Schauspielagentur bewarb und außer in ein paar Komparsenrollen (auf die ich, zugegeben, auch ein klitzekleines bisschen stolz bin) nie auch nur ansatzweise auf dem Bildschirm zu sehen war.
Auch war ich mit zehn Jahren der felsenfesten Überzeugung mit 16 bei Germany's next Topmodel anzutreten, das Ding zu gewinnen und fortan mit Cara Delevingne und Miranda Kerr als einer von Victorias Engeln über den Laufsteg zu schweben. (Wie ihr alle vielleicht erraten könnt wurde aus diesem Plan ebenfalls nichts.)

Nun bin ich hier, in der siebten Klasse, die in wenigen Monaten schon die Achte sein wird, und bin keinen Schritt weiter.
Wie sagte Goethe so schön? "Nun steh' ich hier, ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor!" Tja, lieber Faust, wies aussieht sitzen wir im selben Boot.

Was ich unbedingt machen möchte, ist eine Ausbildung zur Visagistin. Nicht als Hauptberuf, aber als ausgeweitetes Hobby. Und es kann ja nie schaden ein Standbein in dieser Branche zu haben, nur für den Fall, dass die liebe Victoria doch noch ein Paar Engelsflügel übrig hat, ihr wisst schon. :-P

Meine große Liebe gilt dem geschriebenem Wort, ich liebe es mit Wörtern zu spielen und sie zu arrangieren, bis sie zu einem wohlklingenden Satz werden. Schon als kleines, damals noch pferdebegeistertes Mädchen, habe ich ganze Romane über wilde, ungestüme Pferde auf abgelegenen Inseln und tapfere, mutige Mädchen, die diese zähmen wollen, geschrieben, aber natürlich nie beendet. 
Ich traue es mir zu, ein Buch zu vollenden, aber wie steht es mit drei oder vier Büchern? Ein einziger Roman ist ziemlich sicher nicht besonders lukrativ und so wird man auch ganz bestimmt nicht die nächste J.K. Rowling. 
Jedoch wäre Schriftsteller für mich eine realistische Option, wenn auch mit vielen "Wenns" und "Abers" bestückt.

Ich würde es auch lieben, wie Karla Kolumna eine rasende Reporterin zu sein, die ein Skandal nach dem nächsten aufdeckt und die Welt ein bisschen besser macht. 

Oder vielleicht ist das der falsche Ansatz die Welt zu verbessern, wie wäre es, der Welt einen ganzen Haufen an Menschen, die die Welt verbessern wollen, zu schenken?
Denn auch Lehrerin zu werden, ist für mich durchaus vorstellbar. Ich möchte meinen Beitrag leisten, die Welt nicht verkommen zu lassen und es wäre für mich mehr als nur zufriedenstellend, einer Generation von jungen Leuten zu helfen, ihren Weg und ihren Platz auf dieser Erde zu finden.
Was mich davon abhält, ist einerseits die Angst vor Eintönigkeit (was sagen Sie dazu, Frau Professor?) und andererseits die Angst, meine Überzeugungen und meine Begeisterung darüber jedem etwas mit auf seinen Weg zu geben, opfern zu müssen und vielleicht, in weiterer Folge, darüber die Hingabe zu verlieren. Auch befürchte ich, mir vielleicht zu viel zuzutrauen und dann zu versagen.
Falls ich meine Ängste überwinden kann, so würde ich mich in den Fächern Englisch und Geografie und Wirtschaftskunde sehen, aber wer weiß, ob es so weit kommt.

Natürlich ist es normal, dass man sich bei einer so weitreichenden Entscheidung nicht sicher ist, denn falls man einen Fehltritt macht, ist dieser ja auch nicht ganz so leicht zu korrigieren wie ein Stück zu viel gegessene Schokolade. 

Leider muss ich sagen, dass mir die von der Schule angebotenen Unterstützungen, wie z.B. die SQ-Einheiten, der Besuch der BeSt oder das Projekt "Studienchecker", nicht sehr geholfen haben. Bei meinen Berufsvorschlägen ließen sich unter anderem Anglistin, Dramaturgin, Kunsthändlerin, Regisseurin, Dolmetscherin, Mannequin (womit wir wieder bei der lieben Victoria wären - ich mein ja nur), Moderatorin und Visagistin finden, genauso wie der Vorschlag Publizistik und Kommunikationswissenschaft zu studieren.
Das deckt sich teilweise sehr mit meinen Ideen, somit war das Projekt zwar ein Beweis, dass ich auf dem richtigen Weg bin (falls man in meinem Fall überhaupt von "Weg" sprechen kann, Trampelpfad, oder, noch besser, Luftschloss wäre vielleicht angebrachter), aber für mich persönlich eben keine große Hilfe oder Anregung. 

Ich weiß, was ich erreichen will. Ich will der Welt meinen Stempel aufdrücken, ich will etwas bewirken, etwas Gutes. Nur wie ich das anstellen soll, ist mir leider noch nicht klar.

Oft denke ich "es wird sich schon zeigen", aber bis jetzt hat es das nicht, und viel Zeit bleibt mir nicht mehr. Dass ich nächstes Jahr schon maturieren soll, ist auf einmal in erschreckende Nähe gerückt und schüchtert mich noch mehr ein. Ich weiß nicht, ob ich schon bereit bin für das "Leben da draußen", obwohl ich ein riesiges Streben nach Unabhängigkeit und Selbstständigkeit in mir trage. 
Wie auch immer ich mich entscheide, ob für Lehrerin oder Autorin oder Journalistin oder meinetwegen auch für DJane, wie mir das Studienchecker-Heftchen vorschlägt, ich bin gespannt, wie ich meinen Weg gehen werde, ob mit Umwegen und Sackgassen, mit Wendepunkten und Gabelungen - ich bin überzeugt davon, dass ich ihn gehen werde!

1. Beurteilungsraster

Beurteilungskriterium
Abstufungen
Analyse der persönlichen Situation
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Reflexion des Einflusses von außen (Eltern, Schule, etc.)
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Zukunftsreflexion
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig



2. Persönlicher Kommentar

Ein Grund, warum ich mich für dieses Thema entschieden habe, war die Hoffnung, beim Aufschreiben meiner Gedanken vielleicht auf eine Lösung meines "Probems" zu stoßen, nur ist das - leider - nicht passiert. Ich habe versucht mit ein bisschen Humor an die Sacher heranzugehen, um der Thematik ihre Ernsthaftigkeit und Einschüchterung zu nehmen, aber ich bin nach wie vor ziemlich verzagt. Dennoch bin ich mit meinem Blogeintrag recht zufrieden und kann guten Gewissens sagen, dass ich versucht habe mein Bestes zu geben! :-)

1 Kommentar:

  1. Liebe Laura,
    Jaja, die Qual der Wahl, da bist du nicht die Einzige, der es so geht und sicherlich auch nicht die Letzte, vor allem, wenn einem so viele Möglichkeiten offen stehen...! Du hast an wirklich viele Berufswege gedacht und keiner davon ist so einfach (schon gar nicht GNT... - so erstrebenswert ist das glaub ich eh nicht, denn da muss du immer "SPAßßßßßß" haben...! ;-)).
    Was dich beruhigen sollte ist, dass du ja Zeit hast, deinen Weg zu finden und auch auszuprobieren. Es ist möglich, mehrere Studien zu inskribieren und dann schaust du einfach mal. Heutzutage gibt es so viele Möglichkeiten und die wenigsten Berufskarrieren verlaufen inzwischen geradlinig...
    Zum Thema Beruf Lehrerin und Eintönigkeit: DEFINITIV NICHT!!! Wenn du nicht an sich ein total langweiliger Mensch bist, dann kann dir dabei gar nicht fad werden. Jede Stunde hast du es mit komplett anderen Menschen verschiedenen Alters und Entwicklungsstufen zu tun, das ist eine wirkliche Herausforderung, vor allem wenn du deinen Auftrag ernst nimmst, auf ihre Bedürfnisse und Interessen einzugehen. Das ist wahrscheinlich auch gerade das Schwierige an diesem Job. Es stellt sich natürlich irgendwann eine gewisse Routine ein, aber eintönig wird es nie. Das ist der Vorteil an einem Job, wo du mit Menschen zu tun hast. (Lies mal Marvins Beitrag!)
    Mach dich wegen deiner Unentschlossenheit nicht fertig, ein talentierter Mensch wie du hat immer viele Möglichkeiten. Irgendwann muss man sich für eine Ausbildung entscheiden, allerdings kann man vieles daneben noch als Hobby betreiben.
    Wenn du Fragen hast, kannst du dich jederzeit an mich wenden! :-)

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